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Es werden Posts vom Dezember, 2010 angezeigt.

... und was ist mit Afrika du Spinner?

Nicht "Spinner" - "von Baskerville"! Sie müssen mich mit einem anderen, einem "Spinner" verwechseln. Der bin ich nicht, tut mir leid - oder auch nicht?! Scherz beiseite. Kürzlich erreichte mich Post eines Lesers mit besagter Äußerung. Nach eingehender Lektüre komme ich nicht umher den Einwand dahingehend zu deuten, dass Herr M., nennen wir besagte Person unter Wahrung der Persönlichkeitsrechte einmal so, wohl der Überzeugung ist, dass ich erstens meine, die MWP wäre global gesehen ein Faktum, sakrosankt und deren Auftreten folglich auch für die Äquatorialregionen dieses Planeten durch zahlreiche Studien als gesichert anzusehen und zweitens dadurch die wohl seiner Meinung nach anderslautende Datenlage in Afrika (bewußt) ignoriere, ich Spinner - ähm, von Baskerville natürlich. Wie ich schon mehrfach betont habe, bin ich nicht der Meinung, dass es "overwhelming" Evidenz für die Behauptung gibt, die MWP wäre ein globales "Ereignis" gewese

So schließt sich der Kreis?!

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Lamb (1965) Mann et al. (1999) Ljungqvist (2010) ... gehen Sie nicht über Los und ziehen Sie keine 4000 Euro ein Herr M.!

Guest Post auf Climate Science

Ich bin heute auf einen lesenswerten Gastbeitrag von Professor Syun-Ichi Akasofu auf Dr. Pielke Sr.'s blog, Climate Science , gestoßen. Er präsentiert einen Auszug seines Artikels The continuing recovery from the Little Ice Age (gesamter Artikel, pdf-Format, ca. 4,9 MB). Professor Akasofu geht der Frage nach, ob wir uns immer noch in einer Phase befinden, in welcher sich das Klima von den Niedrigtemperaturen der Kleinen Eiszeit , messbar durch einen multi-centennialen, globalen Temperaturanstieg, weitestgehend unabhängig von menschlichen Einflüssen, konsolidiert oder nicht. AGWler würden dies verneinen, Klimarealisten wohl eher bejahen.  Für mich von Interesse ist, dass Professor Akasofu in seiner Betrachtung des letzten Millenniums von einer MWP ausgeht, wenngleich er den Temperaturanstieg in Vergleich setzt zu den letzten 10.000 Jahren ("Both the Medieval Warm period and the LIA were relatively minor fluctuations during the last 10,000 years"). Aus seinem ausführlich

Pollendaten als "high frequency" Klimaindikatoren

In einer neuen Studie von Helama et al. Reconciling pollen-stratigraphical and tree-ring evidence for high- and low-frequency temperature variability in the past millennium (Abstract), kommen die Autoren zum einen zum Ergebnis, dass es - nicht ganz unerwartet - wohl in den "high-latitude Regionen" Europas eine MWP - Sie schreiben politisch korrekt MCA - gab. Zum anderen führen sie Evidenz dafür an, dass nicht nur Baumringdaten sondern auch Pollen-Proxydaten zur Feststellung von "high-frequency variations" in vergangenen Klimata herangezogen werden können. Hier ein Teilauszug des Abstracts: Climate change and variability assessments require an understanding of their long-term and period (low-frequency) and short-term and period (high-frequency) variations. Pollen data have conventionally been thought of as a proxy of low-frequency variation of past climates but of more limited applicability for studying high frequencies. Likewise, tree-rings are commonly supposed t

Alaska und die MWP

In der letzten Ausgabe der Quaternary Science Reviews ist eine interessante Studie von Clegg et al., mit dem Titel Six millennia of summer temperature variation based on midge analysis of lake sediments from Alaska (pdf-Format, ca. 690 KB), erschienen.  Die Autoren stellen einleitend fest: We analyzed sediments of the past 6000 years from Moose Lake (61°22.45'N, 143°35.93'W, 437 m a.s.l.) in south-central Alaska for midge assemblages at decadal to centennial resolution. Here we report the results and use the assemblage data to derive mean July air temperature (T July ) estimates using the transfer function of (Barley et al. 2006)[1]. The reliability of this approach at Moose Lake is evaluated by comapring midge-based T July estimates with weatherstation and treering-based temperature data from the same region (Davi et al., 2003)[2]. We then discuss temperature fluctuations at centennial and millenial timescales over the past six millennia and explore the factors causing thes

Neue Evidenz für das Auftreten einer nordhemisphärischen MWP

In meinem Interview vom 5. August dJ - Menschen im Gespräch: Teil III - wies Frederic Carpentier Ljungqvist, mein damaliger Interviewpartner, darauf hin, dass er im Herbst eine neue Arbeit veröffentlichen werde.  Er schrieb damals: This autumn I will come out with a new paper, with an improved quantitative multi-proxy temperature reconstruction for the extra-tropical Northern Hemisphere covering the last 2,000 years. Spät aber doch bin ich durch ein lesenswertes Posting auf diesem Blog:  klimablog.de daran erinnert worden, dass ich mir eigentlich diese Arbeit genauer ansehen wollte. September 2010 ist nun besagte Arbeit "A NEW RECONSTRUCTION OF TEMPERATURE VARIABILITY IN THE EXTRA -TROPICAL NORTHERN HEMISPHERE DURING THE LAST TWO MILLENNIA" in Geografiska Annaler (Siehe hier: http://onlinelibrary.wiley.com ) erschienen. Ljungqvist bietet in dieser Studie a new temperature reconstruction for the extra-tropical Northern Hemisphere (90-30°N) with decadal resolution for

Informationsportal Klimawandel

Im Klimazwiebel-Blog wurde letztens darauf hingewiesen, dass die ZAMG nun, wie schon von Dr. Böhm in meinem Interview für den Herbst angekündigt (Siehe: Menschen im Gespräch: Teil II ), ein Informationsportal Klimawandel online gestellt hat. Werfen wir einen Blick auf die Aussagen zur MWP. Unter der Rubrik Paläoklima: 2000 Jahre wird auf das Klima der letzten zwei Millennia eingegangen.  Wir lesen Folgendes: Innerhalb des deutlich geringen Schwankungsbereichs des Holozäns lösten in der nachchristlichen Zeit kühlere und mildere Abschnitte einander ab: Mäßig kühlen Verhältnissen in der Völkerwanderungszeit folgte das mittelalterliche Klimaoptimum, die Kleine Eiszeit ging in den modernen Temperaturanstieg über. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren die Klimaschwankungen zumindest nordhemisphärisch. Eine aktuelle Multi-Proxy-Rekonstruktion schlägt für Spätantike und Frühmittelalter leicht unterkühlte Bedingungen im Vergleich zum 20. Jahrhundert vor, von einer Klimaverschlechterung als